Sammeln – Ordnen – Umformen


WS 2015/16

Studierende

Lisa Bauermann


Projektbetreuung

Prof. Katharina Hinsberg


Studiengänge

Freie Kunst


Richtung

Installation
Plastik/Bildhauerei
Umwelt und Nachhaltigkeit


Projekt Art

Diplom

Lisa Bauermann: Sammeln – Ordnen – Umformen, Diplom 2015/16

Meine Arbeit verdeutlicht meine Wahrnehmung der Natur unter der künstlerischen Auseinandersetzung mit Formen und Strukturen gesammelter Naturmaterialien, eingegliedert in individuelle Ordnungen, Raster und Geflechte.

Bereits beim Sammeln beginnt meine Arbeit. Es ist bestimmt durch Jahreszeiten, Reifeprozesse der einzelnen Pflanzen und intuitivem Folgen verschiedener Wege bis hin zum Fundort. Jede Begegnung ist eine Freude an ihrer Form, Zerbrechlichkeit und Einfachheit.

Meist begleiten mich starre, getrocknete Stängel, Samen, Äste oder Blätter.

Pflanzen, denen sonst der Wind eine zufällige Richtung vorgibt, werden einer geometrischen Ordnung unterworfen.  Erst zähle ich sie, bestimme die Stückzahl pro Reihe und verknüpfe sie mit einem Garn. Durch Wiederholungen entstehen Kontraste zwischen langen und kurzen Stängeln, zwischen großen und kleinen Köpfen. Ihr Wuchs und ihr Wesen geben die Richtung vor. Reihe für Reihe sind sie miteinander verbunden, jedes einzelne Teil erhält seinen eigenen Platz und wird sichtbar in einer Gesamtheit.

Ob kleine oder große Objekte, ihr Verlangen nach einer für sie vorgesehenen, angepassten Atmosphäre, Aufbewahrung und Räumlichkeit ist vorherrschend. Gemeinsam schweben sie vor einer Wand oder hängen in einem Raum, mit einer leisen und unaufdringlichen Sprache.

Das Sammeln ist ein Entdecken, ein Drang danach alle kleinen Teile für den Betrachter sichtbar zu machen, in einem Ganzen, in einem System. Durch Einwirken mit Materialien wie Garn oder Gips entstehen neue Gebilde oder Gefäße, die die eigentliche Pflanze in ihrem Dasein umformen, hervorbringen oder zurückstellen. Es ist ein Erforschen der Pflanze und ein Begreifen ihrer Beschaffenheit. Es steht nicht mehr die Pflanze als Einzelelement im Vordergrund, sondern vielmehr die Struktur im Gesamtbild.

Die Suche nach einer Verbindung meines eigenen inneren Wesens und meiner künstlerischen Vorgehensweisen, des Herantastens, des Findens, des Zusammensetzens und des Sortierens wird mich vorantreiben, der Natur noch näher zu sein, im Kleinen wie im Großen.

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