Das Graphic Novel: ANJALI


WS 2018/19

Studierende

Felix Wilcken


Projektbetreuung

Prof. Burkhard Detzler


Richtung

Illustration/Comic


Projekt Art

Master

Felix Wilcken: Das Graphik Novel: ANJALI, Master Kommunikationsdesign, 2018

Aufgrund meines Interesses für das Format Spielfilm, im Spezifischen für seriöse Science Fiction Filme, befasse ich mich schon lange mit aktuellen technologischen Entwicklungen und den Weltanschauungen & Zukunftsvisionen der Hightechelite. Was wird echt sein, was eine Illusion, wenn der technologische Wandel immer tiefgreifender die menschliche Wahrnehmung beeinflussen wird?

Ich hatte schon lange den Wunsch, mich einer umfangreicheren Erzählform zu widmen: Eine spannende Geschichte mit ausreichend Raum für die Reflexion gesellschaftlicher Entwicklungen und psychischer Themen. Ich entschied mich für ein Graphic Novel als Masterarbeit, um mich in den Bereichen zu vertiefen, welche für die Entwicklung einer Filmidee nötig sind, also mit den Themen Dramaturgie, Dialog, Charakterentwicklung und Bildsprache.

Bei meiner Diplomarbeit im Jahr 2016 lag der Fokus auf der technischen Umsetzung einzelner Szenenbilder mittels CGI. In dem Bearbeitungszeitraum meiner Masterarbeit im Bereich Kommunikationsdesign stand mir eine wesentlich klassischere und umfangreichere Arbeit bevor - die Konzipierung und Umsetzung vieler unterschiedlicher Handlungsabläufe als Zeichnung. Ich hatte bereits 2013 begonnen, ein Drehbuch mit dem Titel Anjali 2.0 zu schreiben. Ich war jedoch zu Beginn meines Bearbeitungszeitraumes für meine Masterarbeit mit weiten Teilen der Geschichte unzufrieden. Mein Gespür für eine subtilere Erzählweise hatte sich entwickelt und so überarbeitete ich Anjali 2.0 nahezu vollständig.

Wie wirkt mein Drehbuch in Bildern?
Welche Bilder und Perspektiven wähle ich, um die Handlungen zu erzählen?
Wie konzipiere ich ansprechende Szenenbilder?
Wie ordne ich die Handlung auf den jeweiligen Seiten an, um den Lesefluss zu unterstützen?
Welcher Zeichenstil passt zu meiner Geschichte?

Ich wollte einen Bildstil, der sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt, sondern dem Betrachter ausreichend Raum für seine eigene Imagination lässt, der trotz der Reduktion nicht kindlich oder naiv wirkt und die ernsten Themen meiner Geschichte trägt.

Die Ausarbeitung der 260 Seiten forderte mir ein hohes Maß an Konzentration ab. Das Zeichnen an sich war zeitintensiv jedoch nicht die Hauptschwierigkeit. Wesentlich arbeitsintensiver war für mich die Planung und Gestaltung des Inhalts. Die Handlung der Geschichte habe ich so aufgebaut, dass sie zum Ende hin in zwei Weisen interpretiert werden kann. Zwei unterschiedliche Perspektiven/Realitäten werden in der Geschichte aufgebaut und gegeneinander ausgespielt. Welchen Standpunkt der/die Leser/in einnimmt und wie sie/er diesen bewertet, überlasse ich ihr/ihm selbst.

Als Autor war die Schwierigkeit für mich, die Glaubwürdigkeit beider Realitäten aufzubauen, den/die Zuschauer/in oder Leser/in jedoch bis zum Ende nur in dem Glauben eines Narratives zu lassen und darüber hinaus neue Perspektiven und Wendungen zu eröffnen, um die Spannung voran zu treiben.

Text: Felix Wilcken