Das ist alles schön und gut


SS 2022

Studierende

Maurice Brossette


Projektbetreuung

Prof. Ivica Maksimovic

Maurice Brossette: Das ist alles schön und gut, Master Kommunikationsdesign, 2022, Detail Ausstellungsansicht

Wie nehmen wir unsere Umwelt wahr? In 30 Ländern wurde Menschen diese Frage gestellt: „Glauben Sie, dass sich die Welt verbessert, gleichbleibend ist oder sich verschlechtert?“ In allen Ländern antwortete die Mehrheit der Befragten, dass sie der Meinung sind, die Welt verschlechtere sich.

Sobald man etwas recherchiert, stößt man schnell auf Zahlen und Statistiken, die zeigen. dass unsere Welt sich ständig und in vielen Aspekten verbessert. Jedoch werden diese Prozesse kaum wahrgenommen.

In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit positiven Entwicklungen – den Good News – in unserer Welt. Ich fragte mich, warum es uns so schwer fällt diese Ereignisse zu erkennen, und warum unsere Wahrnehmung der Welt so negativ verzerrt ist.

Da wir auf Negativität stärker reagieren, sollen Betrachtende durch eine Untergangs-Ästhetik angezogen werden, um dann von positiven Botschaften zu den Themenkomplexen Gesellschaft, Gesundheit und Umwelt überrascht zu werden. Durch Fehler, wie zum Beispiel schlecht abgedruckte Linolschnitte, laufende Farbnasen, gerissenes Papier usw. wirken die Bilder realer bzw. menschengemachter.

Die Arbeit erscheint sowohl in ihrem Erscheinungsbild als auch durch ihre Aussagen provokant. Immer wieder fragte ich mich während des Gestaltungsprozesses: "Ist das nicht zynisch? Wie kann man sich über den Rückgang der Armut freuen, wenn doch nach wie vor Millionen Menschen auf der Welt jeden Tag hungern?“

Es scheint uns heutzutage sehr leicht zu fallen, das Negative in der Welt zu sehen, und bei fast jeder positiven Entwicklung in der Welt sagt eine Stimme in unserem Kopf: "Das ist ja gut und schön, ABER…". Dieser Satz scheint beinahe reflexhaft in uns verankert und an ihm ist natürlich auch etwas Wahres. Dennoch scheint es mir wichtig, dass wir uns auch einmal ausruhen dürfen, durchatmen und sagen können "Schön! Das haben wir als Menschheit schon geschafft!" Diesen Moment soll meine Arbeit schaffen.


Text: Maurice Brossette

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