DIE REFLEXION DES SELBST – Eine introspektive Reise in eine künstlerische Arbeitsweise


Klanginstallation
SS 2023

Studierende

Adrienne Langner


Projektbetreuung

Prof. Andreas Oldörp


Studiengänge

Freie Kunst


Projekt Art

Diplom

Adrienne Langner: DIE REFLEXION DES SELBST - Eine introspektive Reise in eine künstlerische Arbeitsweise, Diplom Freie Kunst, 2023, Die Vergänglichkeit der Zeit, Installation, Klangkunst, Deutsch-Französischer Garten, Saarbrücken

Die Vergänglichkeit der Zeit

Die Inszenierung ereignete sich im Deutsch Französischen Garten und verwendete den stillgelegten Bahnhof, der einst die intakten Lokomotiven des Gartens beheimatete, als eindrucksvolle Kulisse. Der Bahnhof, leicht abseits des Hauptweges gelegen, zeigt bereits Anzeichen des Verfalls. Die verlassenen Gleise sind von Vegetation überwuchert und führen in Wellenbewegung zu dem Tor, hinter dem die Lokomotiven ruhen. Besonders markant ist die Bahnhofsuhr über dem Eingangstor, die zwar nicht mehr in Betrieb ist, jedoch eine eindringliche akustische Erinnerung an ihr früheres Ticken bewahrt.

Statt des gewohnten Takts, der mit einer Uhr assoziiert wird, werden die Besucher und Besucherinnen von einem sanften Rauschen begrüßt. Ein massives Objekt, in Form eines Steins von etwa einem Meter Durchmesser, schwebt scheinbar schwerelos in der Luft und ermöglicht einen stetigen, gleichmäßigen Sandfluss. Der fallende Sand landet dabei auf verschieden großen Resonanzkörpern, die sorgfältig auf dem Boden arrangiert sind. Dadurch entsteht ein akustisches Erlebnis, das an den Klang von Regentropfen erinnert.

Diese Klanglandschaft lädt dazu ein, sich auf einer bereitgestellten Bank zurückzulehnen, die fragmentierten Klänge und das visuelle Spiel zu genießen, das entsteht, wenn der Sand das Licht der Sonne reflektiert. Vielfältige visuelle und akustische Symbole laden dazu ein, Zusammenhänge herzustellen, sich in das spannungsgeladene Feld zwischen Ordnung und Unordnung zu vertiefen oder über den Beginn und das Ende von Prozessen nachzudenken. Sei es der lange Weg eines Felsens zu feinstem Sand oder sogar das mögliche Ende der uns vertrauten Zeit, durch die wachsende Entropie, die sich auch unserer Chronologie nicht entzieht.

Text: Adrienne Langner
Redaktion: Rita Eschle

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