EVOLUTION


WS 2018/19

Studierende

Martin Milojevic


Projektbetreuung

Prof. Georg Winter


Studiengänge

Freie Kunst


Richtung

Public Art
Plastik/Bildhauerei


Projekt Art

Diplom

Martin Milojevic: EVOLUTION, Diplom Freie Kunst, 2019

Ich wollte zeigen, was während des Studiums entstanden ist. Ich konnte nicht alle Objekte ausstellen, aber ich habe von jedem etwas genommen, damit keine Lücken in der Entwicklung entstehen.

Ich habe die Blumen auf den Boden gelegt (A), weil Blumen nun mal auf dem Boden wachsen, und da sie der Ursprung aller folgenden Objekte sind, wollte ich sie auch visuell als Grundlage präsentieren.

Gleich am Eingang zur Ausstellung steht ein großer Schrank (B). Man schaut beim Betreten des Raumes direkt auf dessen Rückwand. Den Schrank habe ich aus einer Vitrine gemacht, indem ich die Türen entferne. Dann drehe ich die Vitrine um und platziere sie mitten im Raum oder ein gutes Stück von der Wand entfernt, damit der Besucher die Möglichkeit hat, dahinter zu treten oder zumindest dahinter zu schauen. Der Vitrinen-Schrank ist das einzige Objekt dieser Art und ich habe ihn sehr nahe am Eingang aufgestellt, wodurch man, sagen wir, nicht drum herum kommt, drum herum zu kommen. Alle anderen Möbel der Ausstellung sind direkt von vorne einsehbar.

Der Einsatz von ein paar Blumen rechts neben der Vitrine und das Möbel selbst führen den Besucher nach rechts. Neben der Tür steht eine Blume aus grauer Pappe (Cd). Eine Sonnen-Blumen-Papier-Rosen-Stiel-Cyamidae. Ihre Knospe liefert die Grundlage für die Blumen. Die Cyamidae steht vor einem Bild. Es handelt sich um eine Fotografie und darauf zu sehen ist ein großes organisches Gebilde aus Papier. Die Anordnung beider Objekte entspricht der damaligen Arbeitssituation im Dachatelier. Die Blume stand auf einem Tisch und davor hing zwischen vier Pfeilern die organische Form aus Papier.

Die erste größere Position der Ausstellung zeigt eine Auswahl von organischen Objekten, die auf dem Boden in einem niedrigen, braunen Karton angeordnet sind. Insgesamt sind es zwanzig. Das 17. Objekt (F) befindet sich unter einer Glasglocke auf einem Sockel, der ebenfalls aus Karton ist und mit dem Tafelbild (G) an der großen Wand harmoniert. Das 17. Objekt wird hervorgehoben, weil es sich von den anderen Formen unterscheidet. Es handelt sich um die einzige konkrete Form, die entstanden ist und zeigt zwei Personen, eine männlich, die andere weiblich, deren Körper, beim Umrunden der Position ineinander übergehen.

Nun kann man sich der Ausstellung zuwenden und seinen Blick nach links schweifen lassen. Ich persönlich würde mir jetzt anschauen, was sich hinter dem Ungetüm am Eingang befindet. In der Vitrine habe ich zwei verschiedene Arten Steine ausgestellt. Links stehen Kristalle und rechts Objekte aus Sand. Rechts von der Vitrine steht ein ca. zwei Meter großes Objekt aus Sand. Ein sogenannter Harlekin. Die Vitrine gibt unter anderem Aufschluss darüber, wie dieses Objekt entsteht. Hinter uns, also vor der Vitrine, steht ein Turm aus Sand, auf dessen Spitze, ein Lebewesen thront. Auf dem langen, beleuchteten Möbel darunter befindet sich ein weiteres Wesen, eine Art Krebs. Das Möbelstück habe ich etwas schräg platziert.

In der Mitte des Raumes steht eine Skulptur aus Papier auf einem niedrigen Möbel. Dieses Wesen, von dem der Kopf und der linke Arm existieren, zeigt den aktuellen Stand meiner Arbeit. Daher auch die zentrale Position. Davor das große Tafelbild, das die Entstehung der Welt und des Menschen zeigt, bestehend aus Objekten, die größtenteils vor dem Studium entstanden sind. Verzeichnet sind lediglich die Cyamidae und das Porträt. Ich habe bei dem Porträt auf eine Hängung verzichtet, weil der Mensch (Operator) im Laufe der Entwicklung meiner Arbeit von seiner eigenen Schöpfung (Position in der Mitte) abgelöst wurde.

Eine kleine Auswahl an menschlichen Wesen, habe ich neben dem Porträt in einem Schrank , den ich hochkant gestellt habe, präsentiert. Der Raum macht jetzt eine Biegung nach links und hinter der Ecke befinden sich die Echsen. Die Vorfahren dieser menschlichen Wesen, daher fand ich es richtig, wenn diese Position etwas weiter entfernt steht.

Die Möbel füllen den Raum sehr schnell, erschaffen aber gleichzeitig eine wohnliche Atmosphäre, was der Fülle etwas Natürliches verleiht. Zu Hause findet sich selten eine Wand oder Ecke, die leer ist. Die Möbel erschaffen teilweise selbst Räume. Ich habe einige Möbel nicht als Sockel, Podest oder Vitrine genutzt, um darauf hinzuweisen, dass sie auch für sich selbst stehen können. Ich kann mir gut vorstellen, dass die nächste Ausstellung ausschließlich aus Möbeln bestehen wird.