framework

Der Stadtraum fungiert als Bühne oder Plattform für die kreative Entfaltung unterschiedlicher Akteure, die in ihm agieren. Diese Akteure nutzen ihre physischen und intellektuellen Fähigkeiten, um verschiedene Aktivitäten zu vollbringen, wodurch sowohl der Körper als auch der Geist eine bedeutende Rolle spielen. Der Mensch agiert gewissermaßen wie ein Navigationssystem, das ihm ermöglicht, seine Umgebung zu erkunden und ihr eine neue, tiefere Bedeutung zu verleihen. Durch diese persönliche Auseinandersetzung entfalten sich im Stadtraum neue Perspektiven und Interpretationen, die von subkulturellen Bewegungen wie Straßenkünstlern, Parkourläufern und Skateboardern zum Ausdruck gebracht werden.

Weiterhin spielt der Körper seit den Anfängen der Performance-Kunst eine entscheidende Rolle. Künstler wie Valie Export oder Richard Long verändern die Bedeutung des öffentlichen Raumes, indem sie ihn mit ihrem eigenen Körper thematisieren und bespielen. All diese Facetten haben als Quelle der Inspiration für die praktische Arbeit “framework” gedient, bei der der Stadtraum mit dem Körper gestaltet und bearbeitet wird.

Das Projekt besteht unter anderem aus einer Videoperformance, die sich jedoch von ihrem ursprünglichen Format löst. Ähnlich wie ein Skateboarder mit seinem Instrument verschiedene Orte in der Stadt erkundet, thematisiert das Werk mithilfe der Videoperformance die Infrastrukturen der städtischen Umgebung. Die Videoperformance wird so zum Instrument, um diese Erfahrungen anschließend als Projektion im Ausstellungskontext einzubringen. Dadurch wird die Spannung zwischen dem Öffentlichen und dem Privaten aufgegriffen, da ein Transfer zwischen diesen beiden Aspekten stattfindet.

Text: Ivan Labestra
Redaktion: Rita Eschle