Geplante Obsoleszenz - Problem oder Chance?

Seit rund einem Jahrhundert besteht die kontroverse Diskussion darüber, dass Hersteller und GestalterInnen die Nutz- und Lebensdauer von Produkten gezielt beschränken, um den Kauf neuer Produkte zu fördern. Hier steht die Frage im Raum, ob frühzeitiger Verschleiß ein bewusster Akt im Sinne einer Täuschung ist oder aus dem Konsumismus unserer Gesellschaft resultiert.

Fest steht, dass Produkte immer das Ergebnis von komplexen Planungsprozessen und dadurch fehleranfällig sind. So können aus einem falsch gelegten Gestaltungsfokus kleine Fehler resultieren, die nicht selten zum Bruch des Gesamtsystems führen können. Die Zerlegung einer defekten Waschmaschine zeigte, dass aufgrund eines defekten elektrischen Bauteils von 0,000839 kg, ein kaum recyclefähiger Berg Schrott von über 60 kg entstand.

In der praktischen Arbeit wurden daher die Faktoren untersucht, die zum Verschleiß von Waschmaschinen beitragen und nach Lösungsansätzen gesucht. Das Ergebnis ist die Waschmaschine M_ALPHA, die für nachhaltige Miet- und Sharingsysteme konzipiert worden ist. Die wesentlichen Aspekte der gestalterischen Arbeit lagen auf der Reparierbarkeit der Maschine, dem Austausch von Elementen und Bauteilen, der Trennung von Materialien und der Recyclingfähigkeit.

Text: Dean Weigand
Redaktion: Rita Eschle