seeking the self in fragment


SS 2023

Studierende

Rebekka Berthold


Projektbetreuung

Prof. Gabriele Langendorf


Studiengänge

Freie Kunst


Richtung

Malerei

Rebekka Berthold: seeking the self in fragments, Abschluss Meisterstudium Freie Kunst, 2023, Fragment V, Aquarell auf Papier, 15x10 cm, © Rebekka Berthold

Für die fortlaufende Serie seeking the self in fragments entstehen kleinformatige Aquarellarbeiten – fragments – , die den Körper als Fremdkörper sowie lebendigen Empfindungsträger zeigen.

Fragmente implizieren, dass das Vollständige existiert. Sie verweisen auf den Verlust oder das Unvollendete einer Ganzheit, befinden sich zwischen Zerfall und Entstehung. Die Einheit kann absichtlich oder unabsichtlich verfehlt werden, als zerfallen, zerstückelt oder nur teilweise realisiert verstanden werden. Ein Fragment kann das Destruktive bezeichnen, das Übriggebliebene, das Bruchstück und seine Bruchstellen. Diese erzählen von Verletzungen und Inbesitznahme, vom Verstreichen der Zeit und der Endlichkeit des Menschen, von Unverbundenheit und Sehnsucht nach verlorener Kontinuität. Eine Bruchstelle kann von Grenzziehungen erzählen oder eine Verbindungsstelle zu anderen Fragmenten darstellen. Fragmente schaffen Nähe und Distanz, haben persönliche Geschichten in sich eingeschrieben.

Mich interessiert, wie ich die Fragmente im Außenraum physisch zusammenbringen kann und auf welche unterschiedliche Art sie aufeinandertreffen. Stehen sie sich gegenüber, schauen sie sich an, nehmen sie sich wahr? Bleibt der Blick bloße Projektionsfläche anderer Blicke?

Die einzelnen Bildfragmente folgen keinem narrativen, linearen Ablauf. In ihrer Malweise wirken die Figuren zusammengehörig, aber physisch ist jede Figur in ihrem eigenen Bildkörper isoliert. Ihre Beziehung zu den anderen und zu sich selbst bleibt unklar. Die Körper treten in einem Beziehungsgefüge auf, ohne miteinander zu kommunizieren.
Wie kann diese Verbindung aussehen? Hinterlässt sie etwas? Was bleibt?

Text: Rebekka Berthold
Redaktion: Rita Eschle

 

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