Workers Culture Club


WS 2022/23

Studierende

Christian Dietz


Projektbetreuung

Prof. Indra Kupferschmid


Studiengänge

Kommunikationsdesign


Richtung

Typografie
Social-Design


Projekt Art

Bachelor

Christian Dietz: Workers Culture Club, Bachelor Kommunikationsdesign, 2023, Ausstellung 'Labour Party", Foyer HBKsaar, Foto: Marius Heimburger

Der Workers Culture Club steht in der Tradition der frühen Arbeiterkulturvereine, die kulturelle Mittel mit politischer Bildung verbanden. Der Club möchte in einem gemeinsamen Prozess über Arbeit nachdenken: Wie arbeiten wir heute, wer arbeitet wann und warum und wie fühlen wir uns dabei? Wie ist unsere Arbeitswelt post-COVID verfasst und was hat sich alles in „the new normal“, wie die Zeit nach Corona prognostisch genannt wurde, verändert – was nicht?

Der Workers Culture Club ist ein Auffangbecken für all diejenigen, die sich in klassischen Gewerkschaften oder Parteien (noch) nicht wohlfühlen; ein sicherer Raum für kollektive Kontemplation und den Willen zur Veränderung unserer Arbeitswelt. Denn die deutschen Gewerkschaften befinden sich in der Krise, sie müssen sich „ständig neu erfinden“ (Pierre Bourdieu), um zu bestehen. Der Club möchte eine neue Wissenskultur entwickeln, die neben der der Gewerkschaften steht und eine Basisarbeit der neuen Arbeiter*innenbewergung darstellt. Wir setzen auf langfristige Beziehungsarbeit, stellen Fragen, die im (Arbeits-)Alltag der Menschen ansetzen und erarbeiten weitere Fragen in einem kollektiven Prozess. Unsere Arbeitswelt ist so komplex, sie stellt ein so zentrales, verzwicktes Phänomen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens dar (vgl. wicked problems, Rittel/Webber 1973), dass wir zur Zukunft der Arbeit wenig absolute Antworten liefern können, sondern vielmehr gemeinsam Szenarien entwickeln. Über Feiern, Veranstaltungen, Workshops und Treffen wollen wir in eine gemeinsamen Prozess einsteigen, der Ähnliches will wie die Gewerkschaften, es aber ganz anders angeht.

Die Aufgabe war es, einen Club zu designen. Das hieß nicht nur zu gestalten, wie der Club visuell auftritt, sondern auch, wie die Menschen in Beziehung mit dem Club treten. Es müssen die sozialen Beziehungen der Clubmitglieder untereinander, zum Club und zu seinen Zielen gestaltet werden. Es ging neben der Ausformulierung von visuellen Versatzstücken, die im Gesamten den Club ausmachen, also auch um die Gestaltung von Treffen, Workshops, Feiern und Veranstaltungen. Die Auf­gabe umfasst also im klassischeren Sinne Grafikdesign, ebenso wie im erweiterten Sinne Kommunikationsdesign und Social Design.

Gegründet wurde der Workers Culture Club performativ in seiner Konstituierendenfeier (Labour Party) zur Rundgangseröffnung im Februar 2023.

Text: Christian Dietz
Redaktion: Rita Eschle