Zimmer mit Einblick


Präsentationen von studentischen Sound-Art-Projekten
WS 2023/24

Projektbetreuung

Heiko Wommelsdorf


Studiengänge

Freie Kunst


Richtung

Audiovisuelle Kunst/sound art
Sound Art


Projekt Art

Semesterprojekt


Interner Link

Der Raum ist mehr als nur ein Rahmen für die Arbeiten der Studierenden: Er steuert seinen architektonischen, funktionalen und historischen (Bau)Körper mit vielen Eigenschaften bei und wird so Teil der Arbeit.

Im Seminarraum Atelier Prof. Oldörp im E-Haus wurde im Wintersemester 2023/24 alle 14 Tage eine Präsentation eines/einer Studierenden im Zimmer mit Einblick eröffnet.

 

Marika Pyrszel: Baustelle Klangkunst

21.11.2023

Die Installation besteht aus drei raumfüllenden Elementen. Es handelt sich um eine Malerfolie, zwei Lautsprecher und einen Baustrahler. Die Folie ist direkt über die Lautsprecher gespannt, die zur Decke gerichtet sind. Die Klangkomponente ist eine Komposition aus Basstönen, die aber aus für Menschen unhörbaren Frequenzen besteht. Ein Elefant könnte sie hören, wir höchstens fühlen oder sehen – wie im Fall der Installation. Die Malerfolie reagiert auf den Luftdruck, den die Lautsprecher erzeugen. Es entstehen Wellen, die den sich ausbreitenden Schall nachbilden. Der Effekt ist hypnotisch. Die Wellen interferieren miteinander, schwellen an und wieder ab. Es erinnert an die Muster, die sich auf einem See bilden, wenn der Wind von vielen Seiten auf die Oberfläche einwirkt.

 

David Konzelmann: Kreuzung

05.12.2023

Zwei Saiten sind an einer Wand gespannt. Beide kreuzen sich und führen jeweils über einen Steg. Entlang der Saiten sind Magnete positioniert, um ein Schwingen zu ermöglichen. Die über ein Audiosignal angeregten Saiten spielen zusammen und kommunizieren miteinander.

 

Roman Conrad: Erfurt 52

19.12.2023

Ich habe gedanklich den Raum dekonstruiert und nach nutzbaren Tonspuren gesucht. Ich entschied mich für die Tapete, die Raufaser Erfurt 52. Eine gefundene Abtastmöglichkeit gab Klänge frei und lud zum Verweilen ein.

 

Phileas Fiorino und Clara Hanzal: Tontöne

09.01.2024

Eine sich stetig wandelnde Klangfläche aus geflöteten Tönen untersucht die Wirkung des zufallsbedingten Zusammenspiels der klanglichen Reize. Die Töne entstehen aus drei Videoloops, die die beiden Künstler*innen zeigen, wie sie selbst angefertigte Keramikflöten spielen. Ergänzt werden die unterschiedlichen akustischen Kombinationen der Videos durch zwei Flöten, die mit Zeitschaltuhren in variierenden Abständen an Kompressoren angeschlossen sind.
Die visuellen Ebenen der Videosequenzen sind verstärkt durch die Präsentation der verwendeten Keramikflöten im Vordergrund. Wie auf einem schwarzen amorphen Altar sind sie vor dem Triptychon der Videos positioniert, besonders die beiden Flöten, die mit gelben Schläuchen zu den Kompressoren führen und die räumliche Verbindung zu den Zuschauer*innen bilden.

 

Christian Richert: Sensibel

23.01.2024

Der sensibel ist ein vier-stimmiger, polyphoner Lofi Synthesizer aus recycelten Bauteilen defekter Elektrogeräte. Die Grundlage des Synthesizers ist ein Rechteckwellengenerator auf Basis minimaler Komponenten zur Erzeugung von Klängen durch eine Hysterese-Schaltung. Töne/Geräusche/Lärm werden über eine Leiterplatte mittels Fingerdruck abgerufen. Das Klangverhalten wird maßgeblich durch die eigenen körperlichen Zustände und Stimmungen beeinflusst, da die individuelle Leitfähigkeit der Haut sowohl Tonhöhe, Lautstärke als auch Klangfarbe gleichermaßen effektiv verändern. Es entsteht eine emotional-physische Koppelung an das Gerät, ähnlich der eines Lügendetektors oder anderer technischen Geräten zur Detektion emotionaler Zustände.
Alle vier Stimmen lassen sich einzeln und unabhängig im Bereich von 0Hz bis 20 KHz stimmen, abrufen und bearbeiten. Die zusätzliche Möglichkeit des Abschnürens der Versorgungsspannung über ein Potentiometer führt zur Chaotisierung der klanglichen Parameter.

 

Gruppenausstellung

06.02.2024

Abschlussausstellung des Semesterprojektes mit Arbeiten aller Teilnehmer*innen.