SPIKE BENCH


Design and brutality - A discourse on defensive design
WS 2024/25

Studierende

Paul-Jonas Schmidt


Projektbetreuung

Prof. Mark Braun


Studiengänge

Produktdesign


Richtung

Möbel- und Ausstattungsdesign
Social-Design
Designforschung / Design Research


Projekt Art

Bachelor

Paul Schmidt: SPIKE BENCH, Platzierung in Geldautomatenraum

Sitzbänke gehören zu den am häufigsten modifizierten Objekten
in Bezug auf Materialität, Konstruktion und visuelle
Wirkung. Besonders die Parkbank verkörpert eine Ambivalenz:
Einerseits dient sie als sozialer Treffpunkt, andererseits
wird sie durch feindliche Gestaltungselemente verändert, um
einen längeren Aufenthalt zu verhindern. Sie steht somit im
Spannungsfeld zwischen sozialem Nutzen und gleichzeitiger
Ausgrenzung.

Die SPIKE BENCH ist abgeleitet von den Eigenschaften typischer
Sitzmöbel im öffentlichen Raum und Beobachtungen
von Elementen des feindlichen Designs. Ziel ist es nicht, eine
rein funktionale Bank zu gestalten, die lediglich alle Kriterien
der Inklusion erfüllt. Vielmehr soll die Bank gesellschaftliche
Strukturen hinterfragen, Bewusstsein schaffen und Diskussionen
anstoßen.

Spikes gelten als eines der brutalsten Mittel des defensiven
Designs. Die modulare Sitzbank deutet die ausgrenzende
Funktion um und integriert sie als sinnvolles, verbindendes
Element. Die Spikes fungieren wie Schrauben und gewährleisten
Modularität sowie eine einfache Reparatur. Gleichzeitig
stellen sie eine Verbindung zum Boden her, was einen Gegensatz
zu der ausgrenzenden Wirkung im Defensiven Design
darstellt. Das Sitzobjekt hinterfragt konventionelle Vorstellungen
von Zugänglichkeit und betont die Spannung zwischen
dem Bedürfnis nach Ruhe und der oft übersehenen Problematik
von Ausgrenzung. Sie regt zur Reflexion über die Dynamik
des öffentlichen Raums an – insbesondere im Hinblick auf
öffentliche Sitzgelegenheiten und die Marginalisierung bestimmter
Gruppen.

 

Text: Paul Schmidt
Redaktion: Anna Nau